Fragen zur Verdauung
Sie möchten mehr zum Thema Verdauung wissen?
Hier finden Sie die Antworten unserer Experten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu den Bereichen Durchfall, Reizdarm und Verstopfung.
Bei weiteren Fragen sind wir gerne für Sie da. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen weiterhelfen können!
Senden Sie uns eine E-Mail an: office.nhs@at.nestle.com
Was versteht man unter einer gesunden Darmflora?
Unsere Darmflora umfasst über 1.000 verschiedene Arten von Darmbakterien und ist somit ein eigenständiger Mikroorganismus. Eine gesunde Darmflora besteht aus vielen unterschiedlichen, „nützlichen“ Darmbakterien. Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät und unerwünschte Bakterien überhandnehmen, kommt es zu einer Störung der Darmflora (Dysbiose), was sich durch Symptome wie Durchfall oder Verstopfung bemerkbar machen kann.
Mehr zum Aufbau einer gesunden Darmflora sowie den Ursachen und Symptomen einer gestörten Darmflora finden Sie in unserem Blog über Darmgesundheit.
Was schädigt die Darmflora?
Unser Lebensstil und damit eng verbunden unsere Ernährung haben einen enormen Einfluss auf unsere Darmgesundheit. Einseitige, ballaststoffarme Ernährung (z.B. zu viel Zucker und Weißmehl), Medikamente (z.B. Antibiotika-Einnahme), eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme oder auch psychische Belastung (z.B. Stress) sorgen dafür, dass sich die unerwünschten Bakterien in unserem Darm vermehren. Diese unerwünschten Bakterien greifen die Darmbarriere an, bilden Giftstoffe und fördern Entzündungen.
In unserem Blog finden Sie weiterführende Informationen zu den Ursachen und Symptomen einer gestörten Darmflora.
Wie kann ich meine Verdauung in Schwung halten?
Ballaststoffe, Flüssigkeit und Bewegung sind die drei wichtigsten Elemente für eine gesunde Verdauung!
Essen Sie ballaststoffreich
Ballaststoffe sind pflanzliche, unverdauliche Bestandteile unserer Nahrung. Sie wirken sich positiv auf die Darmtätigkeit und die Verdauung aus und kommen vor allem in folgenden Lebensmitteln vor:
- Gemüse und Obst
- Vollkornprodukte
- Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Guarbohnen)
Trinken Sie genügend
Trinken Sie pro Tag mindestens 2 Liter, am besten Leitungswasser.
Tipp: Nehmen Sie sich eine 1,5L-Flasche mit ins Büro oder an Ihren Arbeitsplatz und nehmen Sie sich vor, die ganze Flasche über den Tag verteilt auszutrinken.
Die Flüssigkeit braucht der Körper für seine Verdauungstätigkeit im Darm, aber auch für viele andere Stoffwechselprozesse.
Bleiben Sie in Bewegung
Nehmen Sie sich die Zeit, sich 2-3x pro Woche ausgiebig zu bewegen. Machen Sie dabei das, was Ihnen am meisten Spaß macht (Laufen, Spazierengehen oder vielleicht auch einen Tanzkurs) und tragen Sie sich diese Trainingstermine fi x in Ihren Kalender ein.
Die Bewegung wirkt anregend auf die Darmtätigkeit und sorgt auch für geistige Abwechslung und Entspannung vom hektischen Alltag.
Vertiefende Informationen zum Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Wohlbefinden finden sie hier.
Was versteht man unter Ballaststoffen?
Unter Ballastoffen versteht man alle Nahrungsbestandteile, die vom Menschen nicht oder nur eingeschränkt verdaut werden können. Sie kommen vor allem in unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln vor und können weder im Magen noch im Dünndarm verdaut werden. Daher werden sie unverdaut in den Dickdarm weitertransportiert, wo sie teilweise oder vollständig von der Dickdarmflora zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert (vergärt) werden und so unsere Verdauung regulieren. Ballaststoffe sind somit die Nahrungsgrundlage für unsere Darmflora und damit Futter für die dort angesiedelten nützlichen Darmbakterien. Ballaststoffe sind Teil einer ausgewogenen Ernährung und wirken sich positiv auf Stoffwechsel und Verdauung aus. Eine ballaststoffarme Ernährung kann zu Verdauungsproblemen wie zum Beispiel Verstopfung führen.
Mehr Informationen zu Ballaststoffen finden Sie in unserem Blog über Darmgesundheit.
Was ist der Unterschied zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen?
Es gibt wasserlösliche und wasserunlösliche Ballaststoffe.
Wasserunlösliche Ballaststoffe binden wenig Wasser und werden von den Darmbakterien kaum abgebaut. Sie erhöhen das Stuhlvolumen und helfen somit die Darmaktivität zu verbessern. Die wasserunlöslichen Ballaststoffe sind in erster Linie in Getreide (Vollkornprodukte), aber auch in Obst und Gemüse enthalten und begünstigen die Ausscheidung schädlicher Substanzen.
Wasserlösliche Ballaststoffe kommen vor allem in Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Kartoffeln und Haferprodukten vor und dienen der Darmflora als Nahrungsgrundlage. Weiters regen Sie die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien an, die für gesunde Darmflora und Verdauung sorgen. OptiFibre® besteht zu 100% aus löslichen Ballaststoffen.
Mehr Informationen zu Ballaststoffen finden Sie hier.
Wann spricht man von Durchfall?
Von Durchfall spricht man bei 3 oder mehr Stuhlentleerungen pro Tag von verminderter Festigkeit (Konsistenz) - wie von breiiger oder flüssiger Form.
In unserem Blog über Darmgesundheit finden Sie weiterführende Informationen zu Durchfall (Diarrhoe).
Hagel S. et al: S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen und Morbus Whipple, Z Gastroenterol, 2015; 53: 18-459.
Wann spricht man von einem Reizdarm(syndrom)?
Von einem Reizdarmsyndrom spricht man bei wiederkehrenden abdominellen Schmerzen, durchschnittlich 1-mal pro Woche während der letzten 3 Monate (mind. seit 6 Monaten) und assoziiert mit 2 oder mehr der folgenden Kriterien:
- Stuhlentleerung
- Veränderung der Stuhlfrequenz
- Veränderung der Stuhlform (Konsistenz)
Lacy B.E. et al: Bowel Disorders. Gastroenterology, 2016; 150: 1393-1407.
Wie erkenne ich Verstopfung?
Verstopfung im medizinischen Sinne besteht bei weniger als 3 Stuhlgängen pro Woche, wenn zusätzlich folgende Beschwerden bestehen (Rom 3 Kriterien)*:
- Klumpiger oder harter Stuhl
- Schmerzen beim Stuhlgang
- Starkes Pressen
- Gefühl der inkompletten Stuhlentleerung
- Gefühl der Blockierung
- Manuelle Stuhlentleerung (zusätzliche händische Hilfe nötig)
Mehr zu den Ursachen von Verstopfung und was gegen Obstipation hilft, können Sie hier nachlesen.
*Rome III Diagnostic Criteria for Functional Gastrointestinal Disorders, Appendix A: Rome II Diagnostic Criteria for FGIDs.
Wie erkenne ich Verstopfung bei Kindern?
Bei Auftreten von min. 2 der genannten Symptome:
- Schmerzhafter oder harter Stuhlgang
- Weniger als 3 Stuhlgänge pro Woche
- Mehr als 1x Stuhlschmieren pro Woche
- Zurückhalten von Stuhl
- Gelegentliches Entleeren von großen Stuhlmassen
Leitlinien der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE)